Spirituosen-ABC
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Cachaça
Brasilianischer Zuckerrohrschnaps, der im Unterschied zum (→) Rum nicht aus Zuckerrohrmelasse, sondern aus dem gepressten Saft aus dem Zuckerrohrs gewonnen wird. Der ausgepresste Saft gärt 24 Stunden in Edelstahlfässern und wird anschließend destilliert. Cachaça wird verwendet für den Cocktail Caipirinha und ist Grundlage aller Batidas.
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Calvados
Cidrebrände aus der Normandie, die aus elf genau definierten Gebieten stammen. Die Äpfel werden zu Cidre mit einem Alkoholgehalt von etwa 5 % vol. vergoren. Die Gärzeit beträgt mindestens einen Monat. Die Destillation erfolgt mittels Brennblasen, die traditionell mit Holz befeuert werden. Der Destillationsprozess ist zweistufig: der erste Brand („petite eau“) hat einen Alkoholgehalt von 25 % vol. und wird mehrere Monate gelagert, bevor er nachdestilliert wird. Die nunmehr gewonnene Spirituose hat einen Alkoholgehalt von etwa 70 % vol. und mehrere Jahre in Fässern, vorzugsweise Eiche oder Kastanie, gelagert, bevor er auf Trinkstärke mit einem Mindestalkoholgehalt von 40 % vol. verdünnt wird. Die Altersbezeichnungen lauten: vieille réserve (vier Jahre), VSOP (mehr als fünf Jahre) und Napoléon (mehr als sechs Jahre).
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Cassislikör
Fruchtsaftlikör aus dem Saft der schwarzen Johannisbeere, wobei der Saft oft angegoren verwendet wird. Der (→) Likör kann als Cassiscreme bezeichnet werden, wenn er mindestens 400 g Zucker/l, berechnet als (→) Invertzucker, enthält.
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Chartreuse
Kräuterlikör, der von den Kartäusermönchen der Großen Kartause bei Grenoble in Frankreich hergestellt wird. Für die Herstellung werden 130 verschiedene Heilkräuter und Würzpflanzen, u.a. Melisse, Thymian, Muskat, Tannenknospe verwendet. Nur drei Mönche des Klosters kennen jeweils das Rezept. Den Kräuterlikör aus Zucker, Weinalkohol und Kräuterauszügen gibt es in verschiedenen Varianten. Am bekanntesten sind der Chartreuse Jaune mit einem Alkoholgehalt von 40 % vol. und der Chartreuse Verte mit einem Alkoholgehalt von 55 % vol..
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Cognac
Ein nach der französischen Stadt Cognac und deren umliegenden Weinbaugebiet benannter Weinbrand aus Weißwein. Die VO Nr. 1576/89 schützt die Bezeichnung Cognac sowie die zusätzlichen Bezeichnungen Fine, Grande Fine Champagne, Grande Champagne, Petite Fine Champagne, Petite Champagne, Fine Champagne, Borderies, Fins Bois, Bons Bois als geografische Angaben bzw. geografische Ursprungs- oder Herkunftsbezeichnungen gemäß Anhang II in Verbindung mit Artikel 5 Abs. 3 und damit nach den geltenden nationalen Vorschriften.
Der Brennwein wird in der traditionellen Brennblase destilliert. Bei der anschließenden Lagerung im Holzfass vermischen sich die Aromen von Wein und Holz. Die Lagerdauer ist abhängig von der Herkunft des (→) Destillats, die Mindestdauer beträgt dreißig Monate. Wird das Destillat bis zu 4½ Jahren gelagert, kann die Angabe „VS“ oder “***“ verwendet werden, bei einer Lagerdauer zwischen 4½ und 6½ Jahren die Angabe „VSOP“ („Very superior old pale“) tragen, bei mehr als 6½ Jahren „Napo-léon“, „XO“ oder auch „Hors d´Age“.
Aufgrund der Bekanntheit des Erzeugnisses genügt beim Inverkehrbringen in Deutschland nach der VO (EWG) Nr. 1576/89 die allgemeine Angabe Cognac ohne Übersetzung oder zusätzliche Angabe der Gattungsbezeichnung „Branntwein“.
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Cointreau
Französischer (→) Likör, der aus Schalen von grünen und bitteren Orangen hergestellt und aus Kräuterzutaten hergestellt wird. Das (→) Destillat wird mit Zuckersirup vermischt und längere Zeit gelagert.
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Curaçao
(→) Likör mit einem Mindestalkoholgehalt von 30 % vol., der seit dem 16. Jahrhundert auf der Insel Curaçao aus den Schalen der CuraÇao-Früchten hergestellt wird, die im Geschmack unreifen Pomeranzen, einer bitteren Orangenart, ähneln. Die Schalen werden in Alkohol (zumeist Cognac, Armagnac oder Weingeist) eingelegt, der die Aromastoffe herauslöst.